
Herzlich Willkommen zu dem zweiten Teil des großen Interviews mit dem Gründer von dem Deutschen Calisthenics und Streetlifting Verband. Falls Du den ersten Teil des Interviews mit David verpasst hast, dann kannst du das hier nachholen! Viel Spaß bei dem ersten Teil des Interviews mit David Gwizdz!
Nachdem wir in dem ersten Teil über David und den DCSV gesprochen haben, beginnen wir in dem zweiten Teil mit dem Resümee über den jüngsten und ersten Wettkampf "Repz on Fire 2k19" unter dem neuen Verband. David, wie war das Event und wird es mehr Events/Jahr in Zukunft geben?.
Richtig. Die erste Auflage von Repz on Fire fand 2017 noch unter der Initiative Cali16 statt. Nach der Überlegung das Format in seinem bestehenden Konzept und der Zielausrichtung auszubauen und weiterzuentwickeln, haben wir dieses als erstes Wettkampfformat unter die Fahne des DCSV eingegliedert und übernommen.
Damit tragen wir im Bereich Wettkampfwesen die ersten Früchte und machen die Verbandsarbeit für Athleten greifbarer.
Repz on Fire 2k19 setzt neue Maßstäbe
Im Großen und Ganzen sind wir sehr positiv überrascht, wie gut das diesjährige Repz on Fire-Event mit dem charakteristischen Leitsatz #cleanformonly von der Szene
aufgenommen wurde. Besonders stolz sind wir darauf, dass die die kräftezerrende Umsetzung und Optimierung des Formats nach der Erstauflage in der kurzen Zeit gestemmt wurde. Darüber hinaus haben
wir durch eine Kooperation mit den Unternehmen Playparc, dem Ahorn-Sportpark und der Stadtwerke Paderborn eine sichere Finanzierung für die nächsten Jahre gewonnen.
Um sich einen groben Eindruck vom Aufwand zu machen: Allein das Regelwerk besitzt 42 Seiten, welches in einem mehrwöchigen Entwicklungsprozess mühsam im Diskurs erarbeitet wurde. Wir haben die
konstruktiven Kritiken und Feedbacks der Teilnehmer und des Orgateams aus der Erstauflage dabei genutzt, um das diesjährige Event zu optimieren, ohne dabei die hohen Qualitätsansprüche des DCSV
aus dem Blick zu verlieren.
So haben sich diesmal in einem Sechskampf mit sechs verschiedenen kraft-, technik- und ausdauerversierten Disziplinen aus dem Calisthenics und Streetlifting Sport insgesamt 37 Teilnehmer/Innen und 6 Teams aus dem gesamten Bundesgebiet ein aufregendes und spannendes Battle unter objektiven und vergleichbaren Bedingungen geliefert.
Zu Anfang war ich etwas nervös, ob der von uns neu gesetzte Standard von den Teilnehmern angenommen wird, zumal wir schon im Voraus wussten, dass es einige Disqualifizierungen und „No Reps“ geben würde, bedingt durch den eingeführten Pendelbegrenzer und den Höhen- sowie Tiefenmarkierungen in drei Disziplinen etc. Solche Hilfsmittel wirken sich jedoch zugunsten der Objektivität, Vergleichbarkeit und Fairness eines Wettkampfs aus und sind unabdingbar, wenn die subjektive Beurteilung der Kampfrichter eingegrenzt werden soll.
Am Ende gab es sogar 9 Disqualifikationen. Trotzdem bekam das Event eine überragende positive Resonanz mit großem Zuspruch, da es erstmalig in Deutschland klare, objektive und vergleichbare Regeln in einem Calisthenics/weighted Calisthenics Wettkampf gab, welche ausnahmslos und strikt von einem vorbereiteten Kampfrichterteam umgesetzt wurden. Die Bedeutung von Vergleichbarkeit und Fairness im Wettkampf hat zu unserer Zufriedenheit am Ende gesiegt.
Einen Tag nach dem erfolgreichen Event haben wir die gesammelte Kritik zusammengetragen und vergangene Woche gemeinsam im Team besprochen, um für die Optimierungen und Verbesserung der nächsten Auflage des Formats Repz on Fire 2k20 gut vorbereitet zu sein.
Mehr zum Event gibt es in der Repz on Fire Facebook-Veranstaltung oder dem Instagram-Kanal @repzonfire zu finden.
Mehr Wettkampfformate sind in Planung
Repz on Fire ist ein Wettkampfformat des DCSV, welches selbstverständlich nicht allen zuspricht, denn nicht jeder befürwortet Wettkämpfe, in denen auch die Ausdauer
gefragt wird. Besonders 1RM Wettkämpfe bekommen schließlich gerade einen Aufschwung, welche tatsächlich ein sehr hohes Potential aufweisen, aufgrund der guten Skalierbarkeit und Anwendbarkeit für
alle Leistungsstufen, wenn sie denn vernünftig, qualitativ und vergleichbar umgesetzt werden.
Es gibt viele Athleten in der Calisthenics und Streetlifting Community in unterschiedlich starken Leistungsstufen und Ambitionen, die zukünftig im Wettkampfbereich alle auf ihre Kosten kommen
sollten.
Für uns ist es dabei völlig irrelevant, ob es sich um einen klassischen Calisthenics-Wettkampf, also mit dem puren Körpergewicht ohne Extragewichte, handelt oder um eine Streetlifting-Competition
bei der Extragewichte zum Einsatz kommen.
Beide Entwicklungen bzw. Richtungen möchten wir in der zukünftigen Verbandsarbeit berücksichtigen und die gleiche Bedeutung zuschreiben, da die Nachfrage auf beiden Seiten nach wie vor
gegeben ist.
Grundsätzlich lassen sich in der Szene verschiedene Zielgruppen in Bezug auf das Calisthenics und Streetlifting Training ermitteln, aus denen die Wettkampfformate gebildet werden könnten.
Ein Wettkampfsystem des DCSV könnte zukünftig nach ersten Überlegungen z. B. wie folgt in vier Kategorien unterteilt werden:
· Maximalkraft (z.B. 1RM, mit Zusatzgewichten)
· Kraftausdauer (z.B. Endurance, mit oder ohne Zusatzgewichte)
· Mischformen/Hybride (z. B. Repz on Fire, eine Mischung aus verschiedenen Fähigkeiten wie Kraft, Ausdauer und Koordination)
· Freestyle
Wie das Wettkampfsystem des DCSV später tatsächlich aussehen wird, werden wir im Zuge der Verbandsarbeit erarbeiten. Wichtig ist es
uns in dieser Angelegenheit den Grundsatz der völligen Neutralität zu bewahren – daher nimmt auch kein Mitglied des Orga-Teams an den eigenen Wettkämpfen teil und fokussiert sich voll auf die
Ausgestaltung.
Wir freuen uns bereits jetzt, schon bald das zweite Wettkampfformat in Angriff zu nehmen. Denn ich darf euch die gute Nachricht mitteilen, dass wir gemeinsam mit
der Organisation Hood Training gGmbH das Format „Bar Warrior“ neu aufrollen und unter dem hohen Qualitätsstandard des DCSV als ein weiteres Format eingliedern möchten. Dabei soll
selbstverständlich, wie bei allen anderen Formaten der Aspekt der hohen Objektivität und Vergleichbarkeit immer gewährleistet sein. Welche Zielstellung und -gruppe von „Bar Warrior“ dabei im
Fokus stehen wird, handeln wir zurzeit noch aus.

Das bedeutet, in Zukunft wird einiges auf uns zukommen. Da bin ich schon sehr gespannt! Wie siehst du die Entwicklung der Community der vergangenen Jahre im Bezug auf Heute?
Die Entwicklung der Community in Deutschland in den letzten Jahren ist rasend schnell. Ich kann nur von der Zeit 2014 bis heute (2019) berichten, da ich ab dort
erstmalig damit in Kontakt kam.
In vielen Bereichen haben sich der Sport, die Ansichten in der Community und allgemein die Ansprüche an diesen seitdem maßgeblich verändert.
Calisthenics Park-Infrastruktur
Fangen wir beim Calisthenics Parkausbau an.
In Deutschland haben wir zum aktuellen Zeitpunkt 974 Spots, welche auf der Calisthenics-Parks.com Seite gespottet wurden. Dabei handelt es sich jedoch auch um Spots mit 1 oder 2 Sternen. Die
letzten Jahre tauchen jedoch zunehmend auch echte Calisthenics-Anlagen mit 3 oder 4 Sternen Bewertung auf, was aus einer animierten Grafik von Calisthenics-Parks.com hervorgeht.


Schauen wir uns mal die Karte der aktuellen Spots mit 3-4 Sternen in Deutschland an. Im westlichen und südwestlichen Bereich des Bundesgebiets erkennen wir
inzwischen verhältnismäßig viele Spots. Im Osten und besonders Nordosten sieht es bis auf paar Hochburgen noch sehr dürftig aus. Im Süden bekommen wir zunehmend vereinzelte Anlagen hinzu.
Was damals schon fast exotisch wirkte, wenn eine entsprechende Sportanlage speziell für Calisthenics irgendwo errichtet wurde, wird heute zunehmend
verständnisvoller aufgenommen. Das haben wir neben den vielen lokalen Calisthenics-Gruppen und engagierten Initiatoren, auch den zahlreichen Parkherstellern und Zuständigkeiten in Kommunen zu
verdanken. Die Bandbreite an Parkherstellern die in Deutschland solche Anlagen umsetzen ist inzwischen stark angewachsen. Ganz egal ob sie Turnbar, CustomBars, Playparc, Barmania.Pro, Kenguru.Pro
oder Barzflex heißen – häufig kümmern sie sich nicht nur um den Bau, sondern bringen sich selbst ein, geben Anreize oder Hilfestellung bei der Initiierung dieser Anlagen. Selbstverständlich aus
wirtschaftlichen Gründen, was für uns aber am Ende mehr Chancen ermöglicht, den Sport voranzutreiben und mehr Menschen von diesem zu begeistern.
Calisthenics-Communities
Auch im Bereich Calisthenics-Communities hat sich die letzten Jahre etwas getan. Es gibt zum aktuellen Zeitpunkt laut unserer Recherche ca. 130 Communities. Etwa 30 davon sind vereinsstrukturell organisiert, welche jedoch nicht alle davon aktiv sind. Die restlichen Communities sind informell, also ohne eine Rechtsform organisiert. Die Nachfrage nach solchen Angeboten steigt allmählich. Ob im Verein oder in einer losen Trainingsgruppe. Viele schätzen die Vorteile aus dem gemeinsamen Training mit Gleichgesinnten und finden so auch sozialen Anschluss. Allein schon durch die zunehmende Beliebtheit und Bedeutung von funktionellem Training und der Verknappung von Zeitressourcen wird das Calisthenics Training zunehmend interessanter für die breite Masse.
Besonders in den sozialen Netzwerken wird deutlich, an wie vielen Orten sich neue Communities gebildet haben und neue Trainingsangebote für Interessierte ermöglichen – was häufig auch mit dem Ausbau von Calisthenics-Anlagen einhergeht.
Die aktuell größte Anlaufstelle im Netz seit der Sport hier präsent ist: Die Facebook Gruppe „Calisthenics-Germany“ mit knapp 9000 Mitgliedern. Die Qualität und Seriösität dieser hat sich leider über die Jahre zunehmend verflüchtigt. Neben Parkbauern gibt es inzwischen auch einige deutsche Unternehmen, welche sich die Calisthenics und Streetlifting Nische zu Nutze machen und letztendlich den Sport auch mitfördern. Gornation, ViaFortis und Pullup&Dip sind nach meiner Einschätzung die Firmen mit dem größten Bekanntheitsgrad in dem Bereich.
Strömungen und Entwicklungen im Calisthenics
Wie schon seit Beginn der Ära des Sports im internationalen Raum, gibt es auch in Deutschland heute zwei grobe Entwicklungsrichtungen, welche sich in diesem Sport
herausbildeten. Freestyle und Sets & Reps bzw. Power Calisthenics.
In Deutschland ist nach wie vor die Freestyle-Szene überschaubar. Jedoch hat sich das Niveau sehr stark erhöht in dieser, was jährlich auf der Fibo-Messe beeindruckend beobachtet werden kann. Die
Qualität der Figuren und das Level der Athleten haben sich drastisch erhöht. Bananen-Formen werden zunehmend zu einer Rarität. Auch die Wettkampfbedingungen haben sich signifikant verbessert.
Team-Alpha-Bar hat auf der diesjährigen Fibo hierbei einen neuen Meilenstein gesetzt.
Im Bereich Sets & Reps/Power Calisthenics sieht die Sache schon wieder etwas anders aus. Die Szene in Deutschland weist viele starke Athleten in verschiedenen Regionen auf. Das vermehrte Interesse an dieser Basics-Form von Calisthenics und Streetlifting hängt wohl vermutlich mit der leichteren Skalierbarkeit sowie Tauglichkeit für unterschiedliche Leistungsstufen, den zahlreichen körperlichen Auswirkungen (Muskelaufbau, etc.) und der geringeren Verletzungsgefahr zusammen. Die letzten Jahre hat sich nach den klassisch etablierten, eher kraftausdauerlastigen Wettkampfformaten mit den Disziplinen Bodyweight-Bar Muscle Ups, +32 kg Pull Ups und +48 kg Dips sowie weighted Backsquats nach Gewichtsklassen inzwischen das schon fast an Powerlifting angelehnte „1-Rep-Max“-Wettkampfformat, bei vielen als sehr beliebt erwiesen.
Der Vierkampf besteht hierbei aus Bar Muscle Ups/Ring Muscle Ups, Pull Ups/Chin Ups, Dips und Backquats. Dieses Format hat aus meiner Sicht ein großes Potential, allein durch die Skalierbarkeit für alle Leistungsstufen und der nahezu unbegrenzten Möglichkeiten das Gewicht zu erhöhen. Auch wenn dies kaum mehr was mit dem eigentlichen Calisthenics zu tun hat und die Verletzungsgefahr sich in solchen Formaten wieder erhöht, betrachte ich diesen Sport als sehr zukunftsweisend. Im Leistungsbereich wird nahezu jeder Sport irgendwann „ungesund“. Was mir jedoch aktuell stark auffällt: Trotz der großen Nachfrage nach 1RM-Formaten wird weiterhin der Ausdauerbereich mit Zusatzgewichten als auch ohne von vielen Athleten verschiedener Leistungsklassen nachgefragt.
Ansichten und Mindset
Die Ansichten und das Mindset der Community in Deutschland hat sich in Bezug auf Calisthenics und Streetlifting in den letzten Jahren ebenso gewandelt. Worüber damals noch kontrovers diskutiert wurde, ob Backsquats mit Langhantel statt Pistolsquats oder gar das Beintraining zum Calisthenics-Sport gehören, ist heute nicht mehr der Rede wert. Der ganzheitliche Trainingsansatz hat sich inzwischen klar durchgesetzt, was auch in den meisten Competitions hier zu Lande deutlich wird. Auch die Ansprüche in Bezug auf eine saubere Ausführungsform sind maßgeblich beeinflusst worden und schon zu einem gewissen Standard in der Szene etabliert.
Unter der Bezeichnung „Clean Form“ oder „Strict Form“ wird bspw. in der Community eine Ausführung verstanden, bei der keine willkürliche Bewegungen zum Erleichtern
der Übung genutzt werden oder der Körper generell unter voller Spannung stehen muss. Das Ganze nimmt inzwischen Auswüchse an, bei der sogar schon die Schulter- oder Hüftposition in diversen
Übungen definiert wird, um einen besonderen Fokus zu setzen. Die Community wird zunehmend kritischer, hinterfragt häufiger und öffnet sich auch für andere Sportarten, was ich sehr begrüße.
Leider gibt es jedoch auch eine schwarze Seite der Medaille, denn in der Community haben sich teilweise schon Fraktionen mit unterschiedlichen Ansichten gebildet, die eine mögliche Spaltung bzw.
Separierung der Community leider begünstigen. Es wäre schön, wenn trotz Meinungsverschiedenheiten zukünftig mehr konstruktive Diskussionen rund um das Thema Calisthenics und Streetlifting Sport
geführt werden könnten, unabhängig der Meinungsverschiedenheiten. So kann gemeinsam an einem Strang gezogen werden, um den Sport nachhaltig für die Zukunft zu gestalten.
Wettkämpfe und Leistungsbereich
Auch im Wettkampfbereich tut sich was in Deutschland, denn wie schon erwähnt hat das Team-Alpha-Bar aus Österreich einen Meilenstein auf der diesjährigen Fibo-Messe gesetzt, was die Qualität und den Anspruch einer Freestyle-Competition angeht. Es fanden über die Jahre viele Wettkämpfe für verschiedene Zielgruppen statt.
Es wird jährlich eine Deutsche Calisthenics und Streetworkout Meisterschaft organisiert, Formate mit den Namen Bar Warrior, Cali Games, King of the Bars, Repz on Fire oder Main-Lappen-Cup wurden u. A. organisiert. Auch nicht zu vergessen sind die etlichen Events wie lokale Parkeröffnungen, die sich ebenso qualitativ weiterentwickeln. Die Vielfalt und der Fortschritt sind auf jeden Fall gegeben. Über die Jahre haben sich so manche Dinge eher als sinnvoll erwiesen und andere als eher weniger.
Feste Standards und Normen gibt es jedoch immer noch nicht. Es wird nach wie vor bei Competitions in der Bestimmung von Disziplinen und Vorschriften experimentiert, um das Ideal zu finden, welches es zurzeit noch nicht gibt. Ein Prozess, der verständlicherweise Jahre dauern kann. Als größte Herausforderung sehe ich aktuell die fehlende Objektivität, Vergleichbarkeit und Messbarkeit im Bezug auf die Beurteilung von Leistungen in den meisten Wettkampfformaten. Bspw. sollten der Gestaltung und Umsetzung eines Regelwerks m. E. eine immense Bedeutung zugeschrieben werden, zumal dies eine angemessene Würdigung der erbrachten Leistungen von Athleten ermöglicht. Daneben können so langfristig auch ernstzunehmende Rekorde aufgestellt werden.
In jeder anderen Sportart, sei es Gewichtheben, Kraftdreikampf oder Fußball, sind klare und durchdachte Regeln die Grundlage für die Beurteilung von Leistungen, um den Fairness-Faktor möglichst hoch zu halten.
Calisthenics und Streetlifting haben definitiv die Substanz für ordentliche Wettkämpfe mit klaren Vorgaben unter einem hohen Qualitätsstandard. Warum also auch nicht hier?
An der Stelle ist Handeln und konstruktives Diskutieren verschiedener Akteure gefragt.
Ob das Potential genutzt und umgesetzt wird, liegt in der Hand der deutschen Community.
Coaching ist ebenso ein großes Handlungsfeld, welches aktuell verstärkt in der Community Einzug findet und die Tauglichkeit für einen ambitionierten Leistungssport
von Calisthenics und Streetlifting beweist.

Wow, das war sehr detailliert dargestellt, vielen Dank. Welche Ziele verfolgt Ihr mit dem DCSV?
Mit dem DCSV verfolgen wir unterschiedliche Themenfelder, um den Sport vorrangig zu fördern, zu verbreiten und nachhaltig zu professionalisieren. Dies geht auch aus
den Zwecken unserer Verbandssatzung und des Leitbilds hervor. Grundsätzlich gibt es viele Baustellen und Zwischenschritte, welche angebahnt werden sollten, um diese Ziele zu erreichen. Der Sport
befindet sich im Wachstum und diese Chance sollten wir alle nutzen, um die Werte für die Zukunft zu erhalten.
Um euch einen Eindruck von den Zielen des DCSV zu machen, habe ich die wichtigsten Inhalte unseres Leitbilds stichpunktartig zusammengetragen.
- Förderung und Verbreitung des Sports
- Mitgestaltung und Bündelung von Ressourcen
- Beratung und Aufklärung
- Vernetzung der Community
- Stärkung der Calisthenics-Szene auf lokaler Ebene
- Qualitative Wettkämpfe für Amateure und Profis
- Mehr Calisthenics Parks in Deutschland
- Förderung von Bewegung, Gesundheit und Integration
- Öffentlichkeitsarbeit und Interessenvertretung
- Nachwuchsförderung
- Erhaltung des informellen Charakters und seinen Werten
Mehr Informationen bzw. die Erläuterung kann aus dem Leitbild des DCSV entnommen werden.
Das klingt gut. Ich bin gespannt, wie sich der Verband in Zukunft entwickeln wird. Ich denke Ihr seid auf einem sehr guten Weg. Abschließend habe ich noch eine Frage an dich. Wie sieht für dich die perfekte Calisthenics Community in 10 Jahren aus?
Das ist eine sehr gute Frage, welche ich mir auch schon mal gestellt habe. Ich denke, eine von allen geteilte als „perfekt“ bezeichnete Calisthenics Community wird
es nicht geben. Die Ansichten und Entwicklungen in diesem Sport gehen einfach zu stark auseinander.
Meine perfekte Community sähe so aus, dass der Calisthenics und Streetlifting Sport in der breiten Bevölkerung Einzug findet und jeder in Deutschland die Möglichkeit hat, sich innerhalb einer
bestimmten örtlichen Reichweite an eine lokale Calisthenics-Community anschließen und dort seine sportlichen Ziele verwirklichen kann. Die Calisthenics Park-Infrastruktur ist enorm angewachsen.
Jeder hat die Möglichkeit in den Calisthenics Sport einzusteigen und mit gleichgesinnten zu trainieren. Calisthenics Angebote für Anfänger und Einsteiger sollten flächendeckend verfügbar sein,
damit jeder diese in Anspruch nehmen kann.
Es sollte ein durchdachtes und qualitativ hochwertiges Wettkampfsystem bestehen, bei dem Leistungen vergleichbar sind und auch Rekorde aufgestellt und getoppt werden können.
Zudem würde die Calisthenics Community eng miteinander verknüpft sein, um wichtige Entscheidungen zur Entwicklung gemeinsam demokratisch zu bestimmen oder große
Veranstaltungen zu planen und umzusetzen.
Informelle Gruppen würden zunehmend über eine Vereinsgründung oder -angliederung nachdenken mit moderner Führung, um Teilnehmerwachstum zu generieren und Mehrwerte zu bieten.
Jedoch ohne dabei den niedrigschwelligen und unverbindlichen Charakter des Sports in öffentlichen Calisthenics Parks zu verlieren.
Im Großen und Ganzen würde für mich in der perfekten Community die Vernetzung und der Austausch von lokalen und bundesweiten Gruppen und Athleten untereinander stärker gegeben sein, um voneinander zu lernen und konstruktiv über Projekte miteinander diskutieren und zusammenarbeiten zu können.

An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal bei dir für dieses sehr große, aber sehr informative Interview bedanken. Ich denke, das hat uns allen einen sehr großen Einblick in den DCSV gegeben. Ich wünsche euch alles Gute und viel Erfolg bei dem erreichen euerer Ziele!
Das letzte Wort hat David
Trainiert fleißig, sauber und ehrgeizig weiter und sucht euch keine Ausreden. Schließt euch in Communities zusammen, arbeitet gemeinsam an euren sportlichen Zielen
und fördert den Sport in Deutschland mit, um diesen mehr Menschen da draußen zu ermöglichen.
An der Stelle nutze ich die Möglichkeit und lade alle herzlich dazu ein, sich an der Arbeit im DCSV in Form einer Verbandsmitgliedschaft zu beteiligen um dem Sport damit maßgeblich eine Stimme in
der Öffentlichkeit zu geben. Ganz egal ob als Einzelperson, Unternehmen oder Organisation. Es gibt unterschiedliche Mitgliedschaftsarten für eine Unterstützung.
Da wir uns noch in der Verbandsgründung befinden und ein großes Netzwerk mit vielen Athleten aufbauen möchten, werden keinerlei Mitgliedsbeiträgen erhoben bis vorerst dem 31.12.2020.
Sollte es danach zu Mitgliedsbeiträgen kommen, würde dies aber ohnehin gemeinsam diskutiert und frühzeitig bekanntgegeben werden.
Die Unterlagen für die Mitgliedschaft im DCSV findest du hier als PDF zum Download:
· Aufnahmeantrag für aktive Mitglieder (Einzelpersonen ohne Vereinsangehörigkeit)
o Aufnahmeordnung für aktive Mitglieder
· Aufnahmeantrag für ordentliche Mitglieder (Vereine und Vereinsabteilungen)
o Aufnahmeordnung für ordentliche Mitglieder
· Aufnahmeantrag für fördernde Mitglieder (Einzelpersonen, Organisationen)
o Aufnahmeordnung für fördernde Mitglieder
Die eingescannten Unterlagen und benötigten Unterlagen könnt ihr uns unkompliziert per Mail an praesidium@dcs-verband.desenden. Alles weitere erfahrt ihr dann in unserer Rückmeldung.
Bei Fragen zur Mitgliedschaft oder zum Verband generell stehen wir euch selbstverständlich jederzeit zur Verfügung über verschiedene Kontaktmöglichkeiten.
Instagram: @dcsv_offiziell
Facebook: Deutscher Calisthenics und Streetlifting Verband
Web: www.dcs-verband.de(noch im Aufbau)
Mail: info@dcs-verband.de[DG1]
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